Sich selber kannibalisieren.
2 Tipps für eine kraftvolle Unternehmens-Identität.
Rivella, unser Schweizer Nationalgetränk, ist auch in Holland stark. Dann wird die Luft dünn. Mit dem Versuch in Deutschland Fuss zu fassen, wurden Millionen versenkt – nun ist Schluss. Das Problem? Rivella ist zu klein, um lokale Geschmacks-Anpassungen vornehmen zu können. In Hamburg z.B. schmeckt dasselbe Vanilleglace von Nestlé anders als bei uns. Wir mögen dieses Eis mit mehr Zimt-, die Norddeutschen mit mehr Zitrusgeschmack. Wer sich in so hart umkämpften Märken nicht auf solches einstellen kann, muss sich nicht wundern, wenn nichts wird.
Deshalb mein Tipp Nr. 1: Überlegen Sie sich gut, in welchen Märkten Sie Einfluss haben möchten. Die Devise lautet: Lieber lokal stark, als global schwach.
Dazu kommt, dass sich Rivella mit zu vielen Sorten selber kannibalisiert. Was heisst: Es gelingt zu wenig, neue Zielgruppen anzusprechen. Der Umsatz für neue Getränke wird somit vorwiegend mit bestehenden Käfern erzielt. Das grosse Geld wird mit Rivella Rot und Blau verdient. Rivella Grün dümpelt vor sich hin, Rivella Gelb war ein Desaster, und die neuen Geschmackssorten werden auf- und abgebaut – all das kostet Zeit und viel Geld.
Deshalb mein Tipp Nr. 2: Tappen Sie nicht in die Falle, sich selber zu kannibalisieren. Produkte-Diversifikationen ohne nennenswerten Zielgruppenzuwachs schwächt jedes Unternehmen.
Was könnte Rivella tun, um eine neue, kaufwillige Zielgruppe zu bedienen? Ganz einfach: Rivella sollte sich das Rivella Rot und Blau vornehmen und einen gelben Streifen auf den Etiketten anbringen. Und dort sollte „Laktosefrei“ stehen. Rivella ist – wegen seines Milchserums als Grundstoff – für viele Menschen mit einer Laktoseintoleranz nicht bekömmlich. Wieso also nicht auch laktosefreie Getränke ins Leben rufen? Dies wäre zeitgemäss und vor allem von einer neuen Zielgruppe gewünscht.
Persönliche Fragen? Ich habe immer ein offenes Ohr für Sie. 044 421 41 41.
Herzlichst, Ihr
Rolf Gruber